Das Wort zum Sonntag – 6. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Pfarrgemeinde!

Valentin war Bischof in der Stadt Terni, die nahe Rom liegt. Er stand bei allen Menschen in hohem Ansehen. Auch Kaiser Claudius II. wollte ihn kennen lernen. Valentin hatte eine Vorahnung, was ihm bei dieser Begegnung geschehen würde. So bereitete er sich durch Meditation und Gebet auf sein nahes Ende vor. Und so trat er dann furchtlos vor den römischen Kaiser. Dieser sagte: „Valentin, ich möchte gerne deine Weisheit hören und dein Freund sein. Nur eines verlange ich von dir, dass du zum alten Glauben an die Götter Roms zurückkehrst.“ Valentin entgegnete: „Kaiser, dies würdest du von mir nicht verlangen, wenn du etwas von der Herrlichkeit Gottes ahntest - und dass Christus wahrhaftig sein Sohn ist.“ Der Kaiser war damals aber im Rang eines Gottes oder Göttersohnes. Die Worte Valentis galten daher als Gotteslästerung. Daher wurde Valentin am 14. Februar des Jahres 269 hingerichtet.

Seither wird das Fest des Hl. Valentin am 14. Februar gefeiert. Er gilt als Patron der Verliebten und Brautleute. Valentin soll einmal einem verliebten Paar zur Flucht und gegen den Willen der Eltern zur Ehe verholfen haben. Damit ist er auch der Stifter glücklicher Ehen trotz Hindernissen. Weiters wird berichtet, dass er Verliebte oft mit Blumen aus seinem Garten beschenkte. Seither ist das Schenken von Blumen zum Valentinstag ein fester Brauch, dessen Wurzeln aber bis in die Antike zurückreichen. Die Römer gedachten nämlich am 14. Februar der Göttin Juno, der Schützerin von Ehe und Familie. Den Frauen wurden an diesem Tag Blumen geschenkt. Durch den Hl. Valentin ging dieser Brauch dann oft auch ein wenig abgeändert um die ganze Welt. In England schicken die Menschen am Valentinstag einander anonyme Liebesbriefe. In Frankreich, Belgien und teilweise auch in Amerika gibt den Brauch, durch ein Los „Valentin und Valentine“ zu bestimmen, die dann für ein Jahr durch eine Art Verlobung miteinander verbunden bleiben.

In unseren Breiten ist es Brauch, einander am Valentinstag mit Blumen oder anderen Aufmerksamkeiten zu beschenken. Nicht nur, weil es sich halt so gehört, sondern weil man damit zum Ausdruck bringen möchte: „Du bist etwas ganz Besonderes für mich. Du bringst mein Herz zum Blühen.“

Ihr Pfarrer