Das Wort zum Sonntag – 14. Sonntag im Jahreskreis
Liebe Pfarrgemeinde!
Nach Erfolgen außerhalb seiner Heimat kommt Jesus wieder nach Nazaret. Seine Jünger begleiten ihn. Im Judentum darf jeder religiös mündige Jude in der Synagoge nicht nur aus der Schrift vorlesen, sondern sie auch auslegen. Genau das tut Jesus. Wir erfahren nichts über den Inhalt der Lehre Jesu in der Synagoge, sondern nur, wie die Menschen darauf reagieren. Zuerst wird vom Staunen der Zuhörer*innen erzählt. Jesu Worte kommen scheinbar an und lösen eine Reaktion aus. Zuerst taucht Verwunderung auf: „Woher hat er diese Weisheit?“ Seine Lehre und seine Wirkmächtigkeit, von der auch in der Heimat bereits gesprochen wird, führen zum Nachdenken und Nachfragen. Dieses Fragen entwickelt sich aber nicht wohlwollend, sondern in Richtung Misstrauen.
Seine Herkunft wird in den Blick genommen. Wie kann einer, der aus einfachen Verhältnissen kommt und dessen Verwandte „ganz normal“ mitten unter ihnen leben, plötzlich so weise Dinge von sich geben? Das eigene Wissen über ihn und seine Taten werden kritisch überprüft. Und man kann die Frage gut erweitern: „Er ist doch nur der Bauhandwerker ... Mit welchem Anspruch will der uns etwas erzählen?“
Die Ablehnung folgt auf dem Fuß! Schnell wird der Heimgekehrte ausgegrenzt. Anstatt stolz zu sein auf einen Erfolgreichen aus den eigenen Reihen, wird er an den Rand gestellt und stigmatisiert.
Der Evangelist Markus zeigt in seinem Evangelium auf, wie sich der anfängliche Erfolg Jesu mehr und mehr zu einer wachsenden Gegnerschaft hin entwickelt:
Sind es in Mk 3,6 zuerst die Pharisäer und die Anhänger des Herodes, die bereits den Todesbeschluss fassen, versucht in Mk 3,20f auch seine eigene Familie, seine Öffentlichkeitswirkung zu unterbinden, indem sie ihn wieder zurückholen will. Hier im Evangelium begegnet uns nun mit den Ortsansässigen eine weitere Gruppe, die sich in die Gegnerschaft Jesu einreiht.
Die Reaktion Jesu ist Verwunderung über den Unglauben. Wer damit rechnet, in den eigenen Reihen anerkannt zu werden, kann herbe Enttäuschungen erleben. Andererseits wird gesagt, dass Jesus hier nichts bewirken kann.
Damit stellt der Evangelist nochmals klar, dass Jesus kein „Wunderautomat“ ist, sondern dass die entscheidende Zutat für sein Heilswirken das Vertrauen in Jesus als Gottes Gesandten ist.
Nur in einem Klima des Vertrauens und Zutrauens können wirksame Fähigkeiten zum Tragen kommen. Das Zutrauen in die Fähigkeiten unserer Mitmenschen kann Wunder bewirken. Der Versuch lohnt sich!
In der ablehnenden Skepsis, die Jesus in seiner Heimat zur Ohnmacht verurteilte, zeigt sich keine besondere Verbohrtheit, sondern jene normale Einstellung, von der das Sprichwort zeugt: „Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner eigenen Familie“ (Mk 6,4).
Es ist jenes weitverbreitete menschliche Besserwissen, für das letztlich immer nur die bereits bekannten Fakten maßgebend sind. Wo dieses Denken herrscht, hat Gott, der Neues auf menschliche Weise schaffen will, kaum eine Chance (vgl. Mk 6,5f).
Und im Vers 6 schreibt Markus: „Und er (Jesus) wunderte sich über ihren Unglauben.“
Nur dieses eine Mal ist im Evangelium die Rede davon, dass Jesus sich wunderte.
Ihr Pfarrer
Nach Erfolgen außerhalb seiner Heimat kommt Jesus wieder nach Nazaret. Seine Jünger begleiten ihn. Im Judentum darf jeder religiös mündige Jude in der Synagoge nicht nur aus der Schrift vorlesen, sondern sie auch auslegen. Genau das tut Jesus. Wir erfahren nichts über den Inhalt der Lehre Jesu in der Synagoge, sondern nur, wie die Menschen darauf reagieren. Zuerst wird vom Staunen der Zuhörer*innen erzählt. Jesu Worte kommen scheinbar an und lösen eine Reaktion aus. Zuerst taucht Verwunderung auf: „Woher hat er diese Weisheit?“ Seine Lehre und seine Wirkmächtigkeit, von der auch in der Heimat bereits gesprochen wird, führen zum Nachdenken und Nachfragen. Dieses Fragen entwickelt sich aber nicht wohlwollend, sondern in Richtung Misstrauen.
Seine Herkunft wird in den Blick genommen. Wie kann einer, der aus einfachen Verhältnissen kommt und dessen Verwandte „ganz normal“ mitten unter ihnen leben, plötzlich so weise Dinge von sich geben? Das eigene Wissen über ihn und seine Taten werden kritisch überprüft. Und man kann die Frage gut erweitern: „Er ist doch nur der Bauhandwerker ... Mit welchem Anspruch will der uns etwas erzählen?“
Die Ablehnung folgt auf dem Fuß! Schnell wird der Heimgekehrte ausgegrenzt. Anstatt stolz zu sein auf einen Erfolgreichen aus den eigenen Reihen, wird er an den Rand gestellt und stigmatisiert.
Der Evangelist Markus zeigt in seinem Evangelium auf, wie sich der anfängliche Erfolg Jesu mehr und mehr zu einer wachsenden Gegnerschaft hin entwickelt:
Sind es in Mk 3,6 zuerst die Pharisäer und die Anhänger des Herodes, die bereits den Todesbeschluss fassen, versucht in Mk 3,20f auch seine eigene Familie, seine Öffentlichkeitswirkung zu unterbinden, indem sie ihn wieder zurückholen will. Hier im Evangelium begegnet uns nun mit den Ortsansässigen eine weitere Gruppe, die sich in die Gegnerschaft Jesu einreiht.
Die Reaktion Jesu ist Verwunderung über den Unglauben. Wer damit rechnet, in den eigenen Reihen anerkannt zu werden, kann herbe Enttäuschungen erleben. Andererseits wird gesagt, dass Jesus hier nichts bewirken kann.
Damit stellt der Evangelist nochmals klar, dass Jesus kein „Wunderautomat“ ist, sondern dass die entscheidende Zutat für sein Heilswirken das Vertrauen in Jesus als Gottes Gesandten ist.
Nur in einem Klima des Vertrauens und Zutrauens können wirksame Fähigkeiten zum Tragen kommen. Das Zutrauen in die Fähigkeiten unserer Mitmenschen kann Wunder bewirken. Der Versuch lohnt sich!
In der ablehnenden Skepsis, die Jesus in seiner Heimat zur Ohnmacht verurteilte, zeigt sich keine besondere Verbohrtheit, sondern jene normale Einstellung, von der das Sprichwort zeugt: „Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner eigenen Familie“ (Mk 6,4).
Es ist jenes weitverbreitete menschliche Besserwissen, für das letztlich immer nur die bereits bekannten Fakten maßgebend sind. Wo dieses Denken herrscht, hat Gott, der Neues auf menschliche Weise schaffen will, kaum eine Chance (vgl. Mk 6,5f).
Und im Vers 6 schreibt Markus: „Und er (Jesus) wunderte sich über ihren Unglauben.“
Nur dieses eine Mal ist im Evangelium die Rede davon, dass Jesus sich wunderte.