Das Wort zum Sonntag – 1. Adventsonntag
Liebe Pfarrgemeinde!
Ohne Zukunft kann der Mensch nicht leben. Unser Leben kann nur gelingen, wenn es von Hoffnungen und Verheißungen getragen ist, für die es sich lohnt zu leben und auch zu leiden.
Wenn wir heute den Advent beginnen, geht es der Kirche keineswegs um ein Vertrösten auf das Jenseits, um ein Ablenken oder Zudecken der Fragen und Probleme des Heute. Die Verheißungen sollen uns hellhörig machen und unseren Blick vom „Nur-Jetzt“ lösen und auf das Morgen richten. Der Mensch ist nicht in die Vergangenheit verliebt, aber auch nicht im Jetzt gefangen. Er schaut vorwärts, er ist ein Mensch der Zukunft. Er will wissen, was auf ihn zukommt, auf ihn persönlich, aber auch auf die Welt als Ganzes. Das Evangelium spricht vom Tosen der Elemente, von Grauen und Angst, vom Weltuntergang. Der Evangelist spricht in Bildern, die schon für so manche Weltuntergangsprophezeiungen und Predigten herhalten mussten. Tatsächlich - unsere Welt strotzt von Schrecknissen. Grauen und Angst werden uns täglich via Fernsehen, Radio und Zeitung frei Haus geliefert. Manche sagen daher: Ja, es ist soweit. Doch in Wahrheit weiß niemand, ob das Maß voll ist oder nicht. Aber ist diese Frage überhaupt so wichtig? Geht es nicht um etwas Anderes, etwas Größeres und Frohmachendes? „Der Menschensohn wird kommen in Macht und Herrlichkeit.“ Das ist die tragende adventliche Verheißung: Nicht Chaos, Verzweiflung und Dunkel sind das Ziel unseres Lebens. Ziel unseres Lebens ist der Herr, die Gemeinschaft mit ihm. Von ihm wissen wir, dass er die Kranken heilte, die Trauernden tröstete, den Sündern Vergebung schenkte und ihnen Mut zum Neubeginn zusprach. Er ist gekommen, uns aufzurichten und einzuladen zum großen und ewigen Hochzeitsmahl. Und er wird wiederkommen, um Recht zu sprechen und um das Begonnene zu vollenden. Das Evangelium des 1. Adventsonntags will uns nicht in Angst und Schrecken versetzen. Es ist Anruf und Auftrag die Welt zu verändern. Es fordert unseren Einsatz für das Gelingen unseres Lebens und der ganzen Schöpfung. „Wachet und betet!“ heißt der Zuruf des Evangeliums. Das ist der Leitfaden durch den Advent, die Grundhaltung christlichen Lebens. Wachsam sein heißt keineswegs, nur auf den eigenen Teller zu sehen und das Überkommene zu bewahren, sondern die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu nutzen, vorwärts zu schauen ohne das Hier und Jetzt zu vernachlässigen. Im Heute hat das Himmelreich schon begonnen!
Ihr Pfarrer
Ohne Zukunft kann der Mensch nicht leben. Unser Leben kann nur gelingen, wenn es von Hoffnungen und Verheißungen getragen ist, für die es sich lohnt zu leben und auch zu leiden.
Wenn wir heute den Advent beginnen, geht es der Kirche keineswegs um ein Vertrösten auf das Jenseits, um ein Ablenken oder Zudecken der Fragen und Probleme des Heute. Die Verheißungen sollen uns hellhörig machen und unseren Blick vom „Nur-Jetzt“ lösen und auf das Morgen richten. Der Mensch ist nicht in die Vergangenheit verliebt, aber auch nicht im Jetzt gefangen. Er schaut vorwärts, er ist ein Mensch der Zukunft. Er will wissen, was auf ihn zukommt, auf ihn persönlich, aber auch auf die Welt als Ganzes. Das Evangelium spricht vom Tosen der Elemente, von Grauen und Angst, vom Weltuntergang. Der Evangelist spricht in Bildern, die schon für so manche Weltuntergangsprophezeiungen und Predigten herhalten mussten. Tatsächlich - unsere Welt strotzt von Schrecknissen. Grauen und Angst werden uns täglich via Fernsehen, Radio und Zeitung frei Haus geliefert. Manche sagen daher: Ja, es ist soweit. Doch in Wahrheit weiß niemand, ob das Maß voll ist oder nicht. Aber ist diese Frage überhaupt so wichtig? Geht es nicht um etwas Anderes, etwas Größeres und Frohmachendes? „Der Menschensohn wird kommen in Macht und Herrlichkeit.“ Das ist die tragende adventliche Verheißung: Nicht Chaos, Verzweiflung und Dunkel sind das Ziel unseres Lebens. Ziel unseres Lebens ist der Herr, die Gemeinschaft mit ihm. Von ihm wissen wir, dass er die Kranken heilte, die Trauernden tröstete, den Sündern Vergebung schenkte und ihnen Mut zum Neubeginn zusprach. Er ist gekommen, uns aufzurichten und einzuladen zum großen und ewigen Hochzeitsmahl. Und er wird wiederkommen, um Recht zu sprechen und um das Begonnene zu vollenden. Das Evangelium des 1. Adventsonntags will uns nicht in Angst und Schrecken versetzen. Es ist Anruf und Auftrag die Welt zu verändern. Es fordert unseren Einsatz für das Gelingen unseres Lebens und der ganzen Schöpfung. „Wachet und betet!“ heißt der Zuruf des Evangeliums. Das ist der Leitfaden durch den Advent, die Grundhaltung christlichen Lebens. Wachsam sein heißt keineswegs, nur auf den eigenen Teller zu sehen und das Überkommene zu bewahren, sondern die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu nutzen, vorwärts zu schauen ohne das Hier und Jetzt zu vernachlässigen. Im Heute hat das Himmelreich schon begonnen!